Ein Feuerblitz, ein Grollen und eine große Welle

Indonesische Fischer, die am Samstag in den Gewässern vor der Küste der Hauptstadtregion unterwegs waren, beobachteten eine Art Feuerblitz, der ins Meer krachte. „Ich hörte eine laute Explosion. Ich dachte, es war eine Bombe oder ein schwerer Donner. Dann sahen wir eine große Welle, etwa zwei Meter hoch, die unser Boot traf“, sagte der Fischer Hendrik Mulyadi dem Sender CNN. Danach sahen die Fischer Trümmer, die nahe ihrer Boote im Meer trieben und bemerkten den Geruch von Öl. Aufgrund des schlechten Wetters sei es aber schwierig gewesen, etwas zu erkennen. Mehrere mutmaßliche Wrackteile, Kleidungsstücke und Leichenteile wurden dann später in der Javasee zwischen den Inseln Lancang und Laki nordwestlich Jakartas gefunden. Die Inseln gehören zu den „Thousand Islands“, die bei Touristen aus der Hauptstadt für Wochenendausflüge beliebt sind.

Die Nachricht, dass die Boeing 737 in dem Gebiet vermisst wurde, hatten die Indonesier am Samstag mit Entsetzen aufgenommen. Nur vier Minuten nach dem Start am Flughafen von Jakarta war der Flug mit der Nummer SJY 182 am Samstag von den Radarschirmen verschwunden. Insgesamt 62 Menschen hatten sich an Bord der Boeing der Sriwijaya Air befunden, darunter 50 Passagiere und 12 Crew-Mitglieder. Unter den Passagieren waren auch sieben Kinder und drei Babys. Am Flughafen Soekarno-Hatta war ein Krisenzentrum eingerichtet worden, in dem Angehörige auf Nachrichten warteten. „Ich hoffe auf ein Wunder, auch wenn ich angesichts der Umstände weiß, dass die Chancen, sie lebend zu finden, gering sind“, sagte Muhammad Haekal, dessen Cousin mit Familie auf dem Flug war, dem Sender Channel News Asia. Er hoffe, dass die Retter wenigstens ihre Leichen bergen, damit sie ein Begräbnis bekommen können.

In etwa 23 Metern Tiefe fanden die Rettungsmannschaften am Sonntag sogar einige mutmaßliche Wrackteile.


In etwa 23 Metern Tiefe fanden die Rettungsmannschaften am Sonntag sogar einige mutmaßliche Wrackteile.
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Bild: Reuters


Indonesiens Präsident Joko Widodo sprach den Angehörigen im Namen der Regierung sein tiefes Mitgefühl aus. „Lasst uns beten, dass alle Opfer gefunden werden“, sagte er. Erst einen Tag später war die Angst um das verschollene Flugzeug zunehmend der traurigen Gewissheit gewichen, dass das Flugzeug abgestürzt war. In etwa 23 Metern Tiefe fanden die Rettungsmannschaften am Sonntag sogar einige mutmaßliche Wrackteile, darunter auch zerbrochene Teile des Rumpfes mit der Registrierungsnummer des Flugzeugs.

Den mutmaßlichen Ruheort des Wracks hatten sie mit Hilfe von Signalen lokalisiert, die vermutlich von den Flugschreibern des Unglücksflugzeugs stammten. „Wir haben zwei Notsignale empfangen, die uns helfen werden, die Black Box zu finden“, sagte der Chef der Rettungsbehörde Basarna, Bagus Puruhito. „Wir haben den Ort mit Bojen markiert und werden sofort Taucher dorthin entsenden.“ Unter Wasser habe sich die Sicht am Sonntag so weit verbessert, dass die Suche ohne Probleme fortgesetzt werden könne. Suchtrupps entdeckten einen Flugschreiber des Flugzeugs schließlich im Meer. Dies teilte der Armeechef des Landes am Sonntag mit. An der Rettungsaktion waren laut Militär 28 Schiffe, fünf Hubschrauber und zwei Flugzeuge beteiligt. Der Absturzort befindet sich nur etwa 20 Kilometer vom Flughafen entfernt.

Kein Notsignal ausgesendet

Der Flug mit der Nummer SJY 182 war auf dem Weg von Jakarta in die Stadt Pontiak im Westen der Insel Borneo. Der Kontakt zum Flugzeug war am Samstag um 14.40 Uhr abgebrochen, rund vier Minuten nach dem Start. Es hatte kein Notsignal ausgesendet. Laut der Tracking-Website Flightradar24 hatte das Flugzeug innerhalb einer Minute mit 3000 Metern dramatisch an Höhe verloren. Die Unglücksursache war zunächst aber völlig unklar. Nach Angaben des Airline-Chefs Jefferson Irwin Jauwena war der Flug wegen starken Regens mit einer Stunde Verspätung gestartet. Ihm zufolge befand sich das 26 Jahre alte Flugzeug aber in gutem Zustand. Es war am selben Tag schon einmal nach Pontianak und in die Stadt Pangkal Pinang geflogen.

In der Nähe der mutmaßlichen Absturzstelle war auch schon im Oktober 2018 ein Passagierjet der Gesellschaft Lion Air mit 189 Menschen an Bord ins Meer gestürzt. Es war ein Flugzeug des neuen Typs Boeing 737 Max. Das Modell war nach dem Unglück in Indonesien und einem weiteren Absturz im März 2019 in Äthiopien vorübergehend aus dem Verkehr gezogen worden. Ursache für die Probleme mit dem Boeing-Typ soll eine Software mit dem Namen „MCAS“ sein, die in bestimmten Situationen bei der Stabilisierung des Flugzeugs helfen soll, bei fehlender Kenntnis und Fortbildung der Piloten offenbar in manchen Fällen aber zu einem Kontrollverlust führen kann. Bei dem Flugzeug der Billigfluglinie Sriwijaya Air handelt es sich aber nicht um dieses Modell, sondern um eine Boeing des deutlich älteren Typs 737-500, das auf vielen Strecken weltweit ohne Probleme eingesetzt wird.

Das Unglück wirft nun allerdings wieder einmal ein Licht auf die Sicherheitsstandards in der indonesischen Luftfahrtindustrie. Innerhalb von weniger als sechs Jahren haben sich in dem Inselstaat drei Abstürze von Passagierflugzeugen mit hohen Opferzahlen ereignet. Vor der Lion Air im Oktober 2018 war im Dezember 2018 ein Flugzeug der Air Asia Indonesia auf dem Weg von Surabaya nach Singapur ebenfalls in die Javasee gestürzt. Damals waren 162 Menschen ums Leben gekommen.

Laut der Website Avian Safety Network war Indonesien schon vor dem jüngsten Unglück das Land mit den meisten Toten durch Luftfahrtunfälle der Welt in der vorangegangenen Dekade; noch vor Russland, Iran und Pakistan. Ein wachsendes Passagieraufkommen in dem Land mit 17.000 Inseln und 268 Millionen Einwohnern hat zu einem rasanten Wachstum besonders bei Billigfluglinien geführt. Die schnelle Expansion ging zu Lasten der Sicherheit. In den Jahren 2007 bis 2018 hatte die EU indonesische Fluggesellschaften aus seinem Luftraum verbannt, seither allerdings Verbesserungen in den Sicherheitsstandards festgestellt.

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