Attacken zeigen Wirkung: Putin-Panzern geht Treibstoff aus

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Mit kleinen Drohnen greift die Ukraine eine russische Milliardenindustrie an: In Brand gesetzte Depots verschlingen zehntausende Tonnen Öl – mit Folgen für Putins Panzer.

Moskau – Im Abwehrkampf gegen Russland setzt die Ukraine auf den indirekten Ansatz: Angriffe auf Öldepots weit im russischen Hinterland sollen Einfluss auf die Versorgung an der Front nehmen. Ein Drohnenangriff auf die Raffinerie in Rjasan, etwa 200 Kilometer südöstlich von Moskau, war in der Nacht zum Mittwoch (1. Mai) Kiews jüngster Erfolg. Diese Taktik der Nadelstiche hat mittlerweile konkrete Auswirkungen auf Russland.

Effektive Taktik im Ukraine-Krieg: Ukrainische Drohnenangriffe auf russische Öldepots

Kiews Militär entwickelte seine Drohnen im Laufe des Ukraine-Kriegs weiter, sodass sie immer größere Distanzen zurücklegen konnten. Drohnenangriffe auf Öldepots sind auch deshalb so effektiv, da schon geringe Mengen an Sprengstoff große Brände verursachen. Die Taktik hat drei Effekte: Einerseits zwingen die Angriffe Russland dazu, das eigene Territorium zu verteidigen. Teilweise geschieht dies mit GPS-Störsignalen, die in russlandnahen Grenzgebieten mittlerweile auch Einfluss auf den europäischen zivilen Flugverkehr haben.

Ein rostiger russischer Panzer: Offenbar geht Putins Panzern nun der Treibstoff aus (Symbolbild). © IMAGO / YAY Images

Andererseits finanziert Moskau seine Rüstungsindustrie mit Einnahmen aus Öl- und Gasverkäufen. Die machen rund 40 Prozent der russischen Staatseinnahmen aus. Drohnenangriffe auf russische Infrastruktur sollen ein Loch in Putins Kriegskassen reißen. Dazu kam aber auch Kritik aus den USA. Hintergrund sind wohl die befürchteten Auswirkungen auf die Ölpreise auf dem Weltmarkt und die anstehende US-Wahl. „Nichts erschreckt einen amtierenden amerikanischen Präsidenten mehr als ein Anstieg der Benzinpreise während eines Wahljahres“, kommentierte Bob McNally, der ehemalige Energieberater des Weißen Hauses.

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Krise an Russlands Tankstellen? Moskau verhängt Exportstopp für Benzin

Der dritte angestrebte Effekt der Drohnenangriffe im russischen Hinterland ist nun offenbar eingetreten: Dem drittgrößten Erdölförderer der Welt geht das Benzin aus, wie Politico am Montag (29. April) berichtete. Als Reaktion darauf ordnete der russische Präsident Wladimir Putin ab 1. März einen Exportstopp für Benzin an. Das Verbot gelte zunächst für sechs Monate, hieß es aus Moskau. Ziel sei es, die Marktsituation „während einer Periode hoher Nachfrage im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Frühjahrsarbeiten, der Ferienzeit und geplanten Reparaturen von Ölraffinerien“ zu stabilisieren, so die Erklärung weiter.

In der vergangenen Woche verschiffte Russland 712.000 Tonnen Diesel und Gas, im Vorjahreszeitraum waren es 844.000 Tonnen, so Politico. Allein ein Angriff auf die Ölraffinerie in Sewastopol auf der Halbinsel Krim im vergangenen Jahr hatte ukrainischen Angaben zufolge 40.000 Tonnen Öl zerstört. Wie die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete, stiegen die Dieselpreise an russischen Tankstellen zuletzt bereits an. Die Benzinkosten erreichten laut russischen Medien im April ein Sechsmonatshoch.

Ukraine behält im Krieg Strategie der Drohnenangriffe bei – und wird von Nato-Land bestärkt

Eigentlich ist Russland Nettoexporteur von Kraftstoffen, doch Konzerne mussten Öl teilweise bereits importieren. Moskau habe Kasachstan bereits gebeten, eine Notreserve von 10.000 Tonnen anzulegen, sagten drei Brancheninsider der Nachrichtenagentur Reuters im April. Bis Ende März seien Reuters-Berechnungen zufolge rund 14 Prozent der Kapazitäten der russischen Erdölraffinerien außer Betrieb gesetzt worden.

Nun geht Putins Panzern an der Front in der Ukraine offenbar der Treibstoffnachschub aus. Öl verkaufen oder an die Front liefern, lautet wohl die Frage: Moskau müsse sich entscheiden, ob es den Geldfluss in seine Kriegskasse maximieren will oder ob die Soldaten ihre Panzer auffüllen können, analysiert Politico.

Indes hält Kiew an seiner Strategie der Drohnenangriffe auf Energieinfrastruktur fest – auch auf die Gefahr hin, die USA zu verärgern. Unterstützung signalisierte zuletzt Litauen: Der Außenminister des baltischen Landes, Gabrielius Landsbergis, erinnerte Washington an seine eigene Geschichte. „Im Zweiten Weltkrieg bombardierten die Alliierten die Öldepots Nazi-Deutschlands als militärisches Ziel von höchster Bedeutung“, schrieb Landsbergis auf der Plattform X. Eine Taktik, die damals einen entscheidenden Beitrag zum Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft leistete.

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