„Wie Schrotkugeln gegen einen Elefanten“

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Die ATACMS-Raketen, die die USA jetzt an die Ukraine liefern, „sind für uns wie Schrotkugeln für einen Elefanten“, versichert der Moskauer Militärexperte Viktor Litowkin (Symbolbild). © IMAGO/Avalon.red

Russlands Propaganda tut die US-Militärhilfe für Kiew als nichtig ab. Waffenlieferungen stehen offenbar bevor.

Kremlsprecher Dmitrij Peskow brauchte am Montag 47 Sekunden, um das neue US-Hilfspaket für die Ukraine kleinzureden: „Grundsätzlich verändert die Situation auf dem Schlachtfeld nichts. Die russischen Streitkräfte verbessern ihre Position.“ Diese Dynamik sei allen absolut verständlich, das US-Geld würde nur die Opfer auf ukrainischer Seite erhöhen.

Moskau gibt sich siegessicher wie immer, obwohl das US-Repräsentantenhaus nach fünfmonatigem Streit 61 Milliarden Dollar für die Ukraine bewilligte. Die Bestätigung durch den Senat gilt als Formsache, die ersten Container mit Raketen und Geschossen sollen in Deutschland schon zum Transport bereitstehen. Der Kreml und seine Medien aber jubeln, als gingen sie nach Russland.

Russland meldet, man habe einen „Leopard 2“ erbeutet

Russland siegt und siegt, melden die russischen Medien. Man habe einen „Leopard 2“ erbeutet und das Dorf Bogdanowka endgültig erobert. Und man feiert den Abschuss eines ukrainischen SU-25 Kampfbombers, laut dem Staats-TV-Sender Pjatij Kanal das 591. vernichtete Feindflugzeug seit Beginn der „Kriegsspezialoperation“ – obwohl die Ukraine schon damals weniger als 130 Kampfflieger besaß.

Auch die ATACMS-Raketen, die die USA jetzt an die Ukraine liefern, „sind für uns wie Schrotkugeln für einen Elefanten“, versichert der Moskauer Militärexperte Viktor Litowkin. Dabei eigneten sich ATACMS-Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern durchaus für einen Schlag gegen die drei Milliarden Euro teure Krim-Brücke.

Aber laut dem Portal „aif.ru“ werden die USA mindestens 80 Prozent der Ukraine-Hilfe ausgeben, um eigene Waffenreserven wiederherzustellen. „Selbst das Geld, das bis Kiew gelangt, muss zurückgezahlt werden“, sagt der Duma-Vorsitzende Wjatscheslaw Wolodin. Die USA zwängen die Ukraine, bis zum letzten Ukrainer Krieg zu führen und die eigene Wirtschaft endgültig zu begraben.

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US-Film passt ins Narrativ

In Russland diskutiert niemand, welche Folgen die Lieferung neuer Präzisionsgeschosse an die ukrainischen Fronttruppen im Verbund mit den von ihnen schon massenhaft eingesetzten Kampfdrohnen für die eigene Frühjahrsoffensive im Donbass haben könnte. „Die westlichen Experten sind sich einig, dass der ukrainischen Armee schon weder Langstreckenraketen noch Flugzeuge, noch sonst irgendetwas helfen kann“, teilt das Portal „life.ru“ mit. Zitate liefert es keine.

Russlands politische Öffentlichkeit funktioniert wie eine Propaganda-Brigade, um jeden Preis bemüht, das eigene Narrativ von der unbesiegbaren und langsam jeden Widerstand zermalmenden russischen Kriegsmaschinerie aufrechtzuerhalten. „Es scheint, als seien sie dafür bereit, sämtliche Logik auf den Kopf zu stellen“, sagt ein liberaler Moskauer Politologe anonym. Ex-Präsident Dmitrij Medwedew beschwört schon einen vernichtenden Bürgerkrieg in den USA. Offenbar hat Medwedew den US-Film „Civil War“ gesehen, der jetzt in fast allen Moskauer Kinos läuft, als „Ende des Imperiums“.

Die russischen Medien zitierten reihenweise die „Global Times“. Diese schrieb, Russland besitze die nötigen Ressourcen, um den „letzten Schlag“ zu führen. Allerdings wird nicht erwähnt, dass es sich bei der „Global Times“ um eine englischsprachige Zeitung der Kommunistischen Partei Chinas handelt und der Autor dieses Satzes eigentlich Italien-Fachmann ist.

Dagegen erfährt man in der linientreuen Presse nichts von dem Aufsatz, den der chinesische Russland-Politologe Feng Yujun im „Economist“ veröffentlichte. Und davon, dass Yujun Moskaus Niederlage für unvermeidlich hält. Als einer der Gründe nennt er den „Informationskokon“, in den Wladimir Putin aufgrund seiner langen Diktatur geraten sei. Dem Kreml fehle es an zuverlässigen Geheimdienstinformationen, die Staatsführung arbeite in einem System, das keinen effektiven Mechanismus zur Korrektur besitze.

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Mangels offener und kontroverser Debatten leidet an dem Problem wohl die gesamte politische Öffentlichkeit Russlands.

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