Kommt das „Monster von Amstetten“ nächste Woche frei? Die Entscheidung um Inzest-Täter Josef Fritzl steht an – und ein Mediziner schlägt Alarm.
Krems – Josef Fritzl befindet sich derzeit in der Justizanstalt Krems-Stein und bereitet sich angeblich auf seine Freilassung vor. Am Dienstag (7. Mai) wird in Österreich ein wegweisendes Gerichtsurteil erwartet: Das Landgericht Krems wird darüber entscheiden, ob „das Monster von Amstetten“ jemals wieder auf freien Fuß gesetzt wird.
Josef Fritzl angeblich dement und ungefährlich: Anwältin kämpft für Freilassung
Die Anwältin von Fritzl, Astrid Wagner, setzt sich für die Freilassung ihres 89-jährigen Mandanten ein. Sie plädiert, Fritzl sei gebrechlich und dement, von ihm gehe keine Gefahr mehr aus. Im Januar stimmte das Landgericht dieser Einschätzung teilweise zu und erlaubte die Verlegung von Fritzl in den Normalvollzug. Diese Entscheidung wurde jedoch im März vom Oberlandesgericht Wien aufgehoben – nun steht eine neue Anhörung an.
Brisantes Fritzl-Gutachten: Arzt befürchtet „weitere Taten mit schweren Folgen“
Ein medizinisches Gutachten könnte die Verteidigung jetzt vor große Probleme stellen. Laut einem Bericht der Krone warnt der Mediziner Wolfgang Denk, dass Fritzl „nicht harmlos“ sei. Der Inzest-Täter leidet demnach nur unter geringfügigen Problemen mit Schilddrüse, Herz und Nieren und ist laut Denk „ziemlich fit“, er könne sogar Kniebeugen machen. Der Arzt ist der Meinung, dass von Fritzl weiterhin „Aggressionshandlungen, dominantes Verhalten und Taten mit schweren Folgen“ zu befürchten sind.
Das psychiatrische Gutachten der Therapeutin, die den 89-Jährigen im Gefängnis betreut, zeichnet ein ganz anderes Bild. Die Demenzerkrankung überlagere Fritzls Persönlichkeitsstörung, so die Psychiaterin Heidi Kastner. Fritzl sei nicht mehr in der Lage, eigenständige Entscheidungen zu treffen und daher ungefährlich.
Urteil zu Fritzl-Freilassung angeblich schon gefallen
Aus dem Gefängnis wird berichtet, dass Fritzl fest an seine Freilassung glaubt. Wachleute sollen beobachtet haben, wie Fritzl seine Habseligkeiten bereits in zwei Sporttaschen verpackt hat, so die Krone. Aus Justizkreisen heißt es jedoch, dass Fritzl eine große Enttäuschung bevorsteht. Das Urteil sei angeblich bereits gefällt: Fritzl soll den Rest seines Lebens in der Haftanstalt Wilhelmshöhe verbringen. Einem Gefängnis, das auf alte und kranke Straftäter spezialisiert ist. (moe)
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