Die Atesh-Bewegung kundschaftet seit Monaten eines der größten Lager auf der Krim aus – und hat jetzt auch die Koordinaten veröffentlicht.
Sewastopol – Im Verteidigungskrieg gegen die russischen Besatzer fliegen ukrainische Drohnen fast täglich russische Öldepots und -raffinerien an. Das Ziel des Militärs ist klar: Die Versorgung der gegnerischen Truppen mit Treibstoff zu kappen. Russland sieht sich nun offenbar gezwungen, die Anlagen besser zu schützen.
Zuletzt traf es ein Öllager der Rosneft Oil Company im Dorf Razdorowo in der Oblast Smolensk. Der Sender Radio Liberty veröffentlichte bei Telegram Satellitenbilder, die zeigen sollen, dass fast die Hälfte der Tanks ausgebrannt sind. Der Angriff soll am 24. April stattgefunden haben, ebenso die Attacke auf die Rosneft-Raffinerie in der rund 80 Kilometer entfernten Stadt Jarzewo. Defense Express zufolge sollen in den Anlagen 26.000 Kubikmeter Kraft- und Schmierstoffe gelagert gewesen sein.
Angst vor Sabotage? Russland riegelt Öldepots ab
Die Drohnenattacken zeigen: Russland ist im Ukraine-Krieg verwundbar, wenn es um Schläge gegen wichtige Infrastruktur geht. Dies zeigt auch ein Drohnenangriff vor ziemlich genau einem Jahr. Anfang Mai 2023 hatten unbemannte Flugobjekte ein Treibstofflager in Sewastopol auf der von Russland annektierten Krim zerstört. Damals konnten offenbar nicht alle Drohnen ausgeschaltet werden.
Auch jetzt scheint es, als sei die russische Flugabwehr nicht in der Lage, Drohnenangriffe vollständig abzuwehren. Deshalb scheinen Militärs dazu übergegangen sein, wichtige Einrichtungen stärker zu bewachen. Erkenntnisse darüber gewann offenbar die ukrainische Partisanenbewegung Atesh, die besonders auf der Krim spioniert. Vor Kurzem etwa kundschaftete Atesh ein russisches Raketenlager aus und machte es öffentlich.
Atesh-Partisanen veröffentlichen Koordinaten von wichtigem russischen Öllager auf der Krim
Seit Ende des vergangenen Jahres spähen sie demnach auch ein Öldepot in Dschankoj aus. Ihren Angaben auf Telegram zufolge soll es eines der größten auf der Krim sein – und eines der am besten geschützten. „Wir konnten die Logistikrouten und die Ausrüstung für den Transport von Erdölprodukten erfassen. Das gesamte Gelände ist vollständig eingezäunt, wird ständig überwacht, rundherum sind Dutzende Kameras angebracht“, schreibt Atesh. Die Partisanen veröffentlichten auch Fotos und die Koordinaten des Lagers.
Treibstofflager auf der Krim sind für das russische Militär von enormer Bedeutung, da die Truppen an der Front vornehmlich von dort aus versorgt werden. Die Partisanen haben sich auch Sabotage zur Aufgabe gemacht. So soll ein Russe im Auftrag von Atesh eine Zugstrecke lahmgelegt haben, auf der Raketen an die Front transportiert werden. (mt)
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