Ostsee-Pipeline : Arbeiten an Nord Stream 2 gehen weiter

Stand: 06.02.2021 22:21 Uhr

Die Gaspipeline Nord Stream 2 ist zu großen Teilen fertig gebaut. Auch wenn die Kritik an dem deutsch-russischen Projekt zuletzt wieder lauter wurde: Die Arbeiten in der Ostsee werden fortgesetzt.

Nach einem Baustopp setzt die Nord Stream 2 AG ihre Verlegearbeiten an der deutsch-russischen Ostsee-Gasleitung fort. “Das Pipeline-Verlegeschiff ‘Fortuna’, das am 24. Januar die Arbeiten im Verlegekorridor in der dänischen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) aufgenommen hatte, hat nach erfolgreichen Verlegetests heute mit der Weiterverlegung begonnen”, teilte die Projektgesellschaft mit.

Alle Arbeiten erfolgten in Übereinstimmung mit den vorliegenden Genehmigungen, teilte das Unternehmen mit. “Zum Bauablauf und den weiteren Planungen werden wir entsprechend informieren”, hieß es. Schon vor gut zwei Wochen hatte das russische Spezialschiff “Fortuna” mit Vorbereitungen und Tests begonnen.

Zuletzt war Ende des vergangenen Jahres ein 2,6 Kilometer langer Abschnitt in deutschen Gewässern fertiggestellt worden. Der Bau hatte zuvor ein Jahr geruht, nachdem Sanktionsdrohungen aus den USA Ende 2019 zum Abzug von Spezialschiffen einer Schweizer Firma geführt hatten.

Zu 94 Prozent fertiggestellt

Nach Angaben von Nord Stream 2 sind 94 Prozent des rund 1230 Kilometer langen Doppelstrangs bereits fertiggestellt. Er soll künftig 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas von Russland nach Deutschland befördern. Den Angaben zufolge fehlen noch etwa 120 Kilometer in dänischen und 30 Kilometer in deutschen Gewässern.

Das zuständige Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hatte Mitte Januar den sofortigen Weiterbau in deutschen Gewässern erlaubt, nachdem die Genehmigung Ende vergangenen Jahres ausgelaufen war. Derzeit ist die Genehmigung allerdings außer Kraft, weil Umweltverbände Widerspruch eingelegt haben.

Kritik und Sanktionen

Das Projekt ist umstritten. Die USA und mehrere EU-Staaten fürchten eine zu starke Abhängigkeit von russischem Gas. Die US-Regierung hatte kurz vor dem Ende der Amtszeit von Präsident Donald Trump Strafmaßnahmen gegen das russische Unternehmen KVT-RUS verhängt und deren Verlegeschiff “Fortuna” zu “blockiertem Eigentum” erklärt. Das US-Außenministerium hatte die Sanktionen damit begründet, dass die Fertigstellung von Nord Stream 2 Russland die Möglichkeit eröffnen würde, “natürliche Ressourcen als Mittel für politischen Druck und bösartigen Einfluss gegen Westeuropa zu nutzen”. Auch der neue US-Präsident Joe Biden ist gegen Nord Stream 2.

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In Europa nimmt die Kritik an Nord Stream 2 wegen der politischen Spannungen ebenfalls zu. Nach der Inhaftierung des Kremlgegners Alexej Nawalny und der Ausweisung von Diplomaten aus Deutschland, Polen und Schweden brauche es entschlossene Schritte von Bedeutung, sagte der CDU-Politiker und Europaabgeordnete Michael Gahler in einer Videokonferenz. “Die große Mehrheit des Europäischen Parlaments ist dafür, Nord Stream 2 zu stoppen – das Symbol für den Versuch, die Ukraine zu schwächen und russische Oligarchen reicher zu machen und die Unterdrückung der Menschen in Russland, in Belarus und in den okkupierten Gebiete der Ukraine zu finanzieren”, sagte das Mitglied der EVP-Fraktion.

Merkel: “Haltung zu Nord Stream 2 ist davon unberührt”

Frankreich hatte zuletzt einen Baustopp als Reaktion auf den Umgang Russlands mit Nawalny gefordert. Bundeskanzlerin Merkel betonte nach ihrem Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron am Freitag, dass die Bundesregierung trotzdem an dem Projekt festhalte. “Die Haltung zu Nord Stream 2 ist davon erstmal unberührt”, sagte Merkel.

Befürworter der Pipeline wiederum werfen den USA vor, sie wollten nur das eigene und teurere Flüssiggas in Europa verkaufen. Russland hatte immer wieder damit geworben, dass sein Gas umweltfreundlicher gewonnen werde und deutlich billiger sei. Mecklenburg-Vorpommern hat eine landeseigne Stiftung gegründet, die gegebenenfalls auch gewerblich aktiv werden kann und so das Projekt etwa durch Ankäufe von Maschinen und Material vor Sanktionen schützen könnte. Laut Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) wird das russische Erdgas für Gaskraftwerke als Brückentechnologie der Energiewende benötigt.

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