Schwere Angriffe auf die Ukraine: “Wir erleben den Höhepunkt der russischen Luftoffensive”

Während der Ukraine die Munition für die Luftabwehr ausgeht, führen die russischen Angreifer massive Angriffswellen auf zivile Ziele durch. Unter anderem will Russland erreichen, dass die Ukraine ihre Angriffe auf Raffinerien stoppt. Das wollen die USA offenbar auch.

Russland hat in der Nacht zum Freitag einen der massivsten Luftangriffe seit Beginn des Überfalls auf die Ukraine durchgeführt. Attackiert wurden zivile Ziele überall im Land. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurden mehr als 60 Schahed-Drohnen und fast 90 Raketen auf die Ukraine abgefeuert.

Unmittelbar nach dieser Angriffswelle erschien ein Interview des Kreml-Sprechers, in dem dieser davon spricht, Russland befinde sich im “Kriegszustand”. Bisher war der Begriff “Krieg” für die russische Invasion in die Ukraine in Russland ein Tabu.

Die ukrainische Luftabwehr schoss nach Angaben der Armee 55 Drohnen und 37 Raketen ab. Demnach setzten die Russen 63 Drohnen ein, dazu zwölf ballistische Raketen vom Typ Iskander, die aus der russischen Region Belgorod und von der russisch besetzten Krim abgefeuert wurden, außerdem Marschflugkörper, die größtenteils von Kampfflugzeugen aus der Region des Kaspischen Meeres abgefeuert wurden, also weit außerhalb der limitierten Reichweite der ukrainischen Armee. Teil des Drohnen- und Raketenhagels waren auch sieben Hyperschall-Raketen vom Typ Kinschal, die besonders schwer abzufangen sind.

Höhepunkt der russischen Luftoffensive

“Wir erleben gerade den Kulminationspunkt der zweiten strategischen russischen Luftoffensive”, sagt Oberst Markus Reisner, der den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine von Anfang an beobachtet und analysiert, ntv.de. “Über die Wintermonate war es das russische Ziel, durch laufende Luftangriffe vor allem mittels Geran-2-Drohnen iranischer und russischer Produktion das ukrainische Fliegerabwehrdispositiv aufzuklären beziehungsweise abzunützen”, so Reisner. Geran-2 ist der russische Name für die iranischen Schahed-Drohnen, die mittlerweile auch in Russland produziert werden.

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Die Ukraine wiederum habe Fliegerabwehr von den Städten abgezogen und in den frontnahen Raum verlegt, um auf die zunehmenden Angriffe der Russen mit Gleitbomben reagieren zu können. “Dadurch kam es zu einer zusätzlichen Schwächung der urban eingesetzten ukrainischen Fliegerabwehr”, sagt Reisner. “Zusätzlich verschärfend kommt der ukrainische Munitionsmangel bei Fliegerabwehrmunition hinzu. Dies führte nun dazu, dass die Russen in den letzten Tagen, diese Situation ausnützend, massive Luftangriffe durchgeführt haben.”

Denn der akute Munitionsmangel der Ukraine erstreckt sich nicht nur auf die Artilleriemunition. Bereits vor einer Woche berichtete die “Washington Post”, der Ukraine könnten bis Ende März die Flugabwehrraketen zur Verteidigung ihrer Städte ausgehen. Ziel der Ukraine sei bisher gewesen, vier von fünf Raketen abzuschießen, mit denen Russland die Städte des Landes angreift. Bald könne eine Situation eintreten, in der nur noch eine von fünf Raketen gestoppt werden könne, so die Zeitung unter Berufung auf westliche Regierungsvertreter, die wiederum von ukrainischen Politikern gebrieft worden seien. Die “Washington Post” weist darauf hin, dass eine solche Schwächung der ukrainischen Luftabwehr schwerwiegende Auswirkungen auf das Leben in den ukrainischen Städten zur Folge hätte, das trotz des Kriegs vielfach einen gewissen Grad an Normalität erreicht hat.

“Russland führt Krieg gegen das Alltagsleben der Menschen”, schrieb Präsident Selenskyj am Morgen auf X. Er drängte die Verbündeten der Ukraine, bei einer besseren Luftabwehr zu helfen. “Russische Raketen haben keine Verzögerungen, anders als Hilfspakete für die Ukraine”, so Selenskyj. Die Drohnen seien auch nicht “unschlüssig”, anders als manche Politiker. “Es ist wichtig, zu verstehen, welchen Preis Verzögerungen und Verschiebungen haben.”

USA drängen Ukraine dazu, ihre Angriffe auf Raffinerien einzustellen

Hintergrund der Munitionskrise in der Ukraine sind politischen Streitigkeiten im US-Kongress und schleppende Prozesse in der Europäischen Union. Dazu kommt, dass die Ukraine auch politisch gebremst wird. Nach Informationen der “Financial Times” haben die USA die Ukraine aufgefordert, die Angriffe auf die Energieinfrastruktur Russlands einzustellen, denn die ukrainischen Drohnenangriffe könnten die globalen Ölpreise in die Höhe treiben und Vergeltungsmaßnahmen Russlands provozieren. Reisner hatte am Montag im wöchentlichen “Blick auf die Front” gesagt, von den ukrainischen Drohnenangriffe seien rund 10 bis 15 Prozent des Raffineriepotentials der Russischen Föderation betroffen. “Damit gelingt nicht nur ein Propagandaerfolg, sondern aus meiner Sicht gelingt es auch, die Russen an einigen Stellen empfindlich zu treffen.”

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Zugleich zwang die Ukraine Russland damit, Fliegerabwehrsysteme von der Front abzuziehen, um Raffinerien zu schützen. Auch dieser Vorteil ginge verloren, wenn die Ukraine der Forderung aus Washington nachkommt. Das Drängen der US-Regierung zeigt, dass die Ukraine auf mehreren Ebenen einen asymmetrischen Abwehrkampf führt: Für die Verbündeten stehen nicht die ukrainischen Interessen im Mittelpunkt, sondern auch wirtschaftliche Aspekte oder politische Fragen wie die Chancen der Wiederwahl von US-Präsident Joe Biden. Zugleich verfolgt Biden offenkundig weiterhin seine “boiling the frog”-Strategie, die darauf basiert, Russland nicht zu sehr zu provozieren.

Umso dramatischer ist das Versäumnis der USA und der EU, die Ukraine mit ausreichend Flugabwehrsystemen und -munition zu versorgen. Der “Kyiv Independent” berichtet unter Berufung auf örtliche Behörden, dass in der Nacht mindestens drei Menschen getötet und zwanzig verletzt wurden.

Staudamm am Dnipro steht in Flammen

Die Angriffe aus der Nacht erinnern an die Attacken auf die ukrainische Energieversorgung im Winter 2023/24. Unter anderem wurde bei den jüngsten Angriffen eine von zwei Hochspannungsleitungen zerstört, die das Atomkraftwerk Saporischschja im Südosten der Ukraine mit Strom versorgen. Die Stromversorgung von außen ist nötig, um die Kühlung des AKW zu sichern. Das Atomkraftwerk Saporischschja ist von russischen Truppen besetzt, wird aber aus der Ukraine mit Strom versorgt.

Weitere Angriffsziele waren das Wasserwerk am Dnipro, wo der Staudamm am Morgen in Flammen stand, sowie die Stadt Charkiw. Die Situation dort sei schwierig, schreibt die ukrainische Nachrichtenseite RBC. Die Stadt sei ohne Strom, es gebe außerdem Probleme mit dem Internet und der Wasserversorgung. Auch die Hauptstadt Kiew wurde erneut angegriffen. Bereits am frühen Donnerstagmorgen war die Hauptstadt das vorrangige Ziel einer massiven Angriffswelle.

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Russland will Charkiw “einkreisen”

Reisner sagte, Russland versuche, “durch Angriffe auf ukrainischem Territorium zwischen Sumy, Charkiw und Kupjansk den Druck auf die Ukraine zu erhöhen, ihre Angriffe südwestlich von Belgorod sowie ihre weiter reichenden Angriffe auf russische Raffinerie-Anlagen abzuschwächen”. Die drei Städte Sumy, Charkiw und Kupjansk liegen im Nordosten der Ukraine, an der Grenze zur russischen Region Belgorod.

Nach Informationen des russischen Exil-Mediums Verstka bereitet Russland eine verdeckte Mobilmachung vor, um mindestens weitere 300.000 Soldaten zu rekrutieren. Ziel sei, Charkiw “einzukreisen”.

Putin hat kürzlich damit gedroht, eine “Pufferzone” zwischen der Ukraine und Russland einzurichten. Nach seiner Wahl-Inszenierung sagte er am Sonntagabend, er schließe nicht aus, “in den heutigen Gebieten, die vom Kiewer Regime kontrolliert werden, eine Pufferzone einzurichten”. Diese müsse so groß sein, dass es “schwierig wäre, sie mit den ausländischen Waffen, die dem Feind zur Verfügung stehen”, zu überwinden. Der von Moskau installierte Chef der “Volksrepublik Donezk”, Denis Puschilin, sagte nach russischen Medienberichten, die Grenzen dieser Pufferzone würden davon abhängen, welche Waffen die westlichen Länder an die Ukraine liefern.

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