„Rufen Sie Putin an“: Frankreich veröffentlicht geheimen Ukraine-Hilferuf

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Ein geheimes Telefonat zwischen Wolodymyr Selenskyj und Emmanuel Macron wird öffentlich. Der ukrainische Präsident fleht seinen Partner aus Paris darin an.

Paris – Er hatte im Ukraine-Krieg zuletzt für reichlich Aufsehen gesorgt: Emmanuel Macron, französischer Staatspräsident, und damit qua Amt Oberbefehlshaber der französischen Streitkräfte.

Video aufgetaucht: Es zeigt Selenskyj-Hilferuf am Tag von Putins Überfall

Womit die Kompetenzen des Staatsoberhauptes aus Frankreich zum Beispiel weit über jene des deutschen Bundeskanzlers hinausgehen, allgemein und im aktuellen Fall über jene von Olaf Scholz (SPD). Zwischen beiden, Macron und Scholz, soll es jüngst laut übereinstimmender internationaler Medienberichte ordentlich rumort haben.

Der Grund: Der Vorstoß Macrons, im äußersten Fall vielleicht auch Nato-Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden. Nach einem klaren Nein von Scholz zu einem solchen Szenario hatte der französische Staatspräsident seine Bodentruppen-Gedankenspiele gegen Russland sogar nochmal bekräftigt. Just in dieser Debatte der Verteidigungsallianz sind geheime Aufnahmen aus Paris aufgetaucht. Sie zeigen Macron, wie er am 24. Februar 2022 mit Wolodymyr Selenskyj telefonierte.

Historisches Telefonat zwischen Wolodymyr Selenskyj und Emmanuel Macron

Zur Erinnerung: Es war jener Tag, als Russland unter Kreml-Autokrat Wladimir Putin seinen heimtückischen Überfall auf das westliche Nachbarland begann. Und zwar auf die gesamte Ukraine, nachdem russische Truppen im Frühjahr 2014 zuerst die Halbinsel Krim völkerrechtswidrig annektiert hatten und wenige Monate später auch in den Regionen Luhansk sowie Donezk aufgetaucht waren. Unter anderem die Militär-Blogger des X-Accounts „BrennpunktUA“ teilten am 20. März 2024 das Video, welches jenes dramatische Telefonat dokumentierte.

Ob vom Élysée-Palast gestreut oder durchgesickert – wie das Video an die Öffentlichkeit gelangte, war zum selben Zeitpunkt nicht bekannt. Es sind jedenfalls geschichtsträchtige Bildsequenzen. An einzelnen Stellen des Gesprächs fleht Selenskyj den Franzosen Macron an, er möge doch bitte bei Moskau-Machthaber Putin intervenieren, den Angriff zu stoppen, und diplomatische Verhandlungen auf Vermittlung Frankreichs und der USA unter Präsident Joe Biden vorschlagen.

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Wolodymyr Selenskyj: Ukraine-Präsident flehte Emmanuel Macron an

„Es ist sehr schlimm, was sie machen. Wissen Sie, sie (die Russen, d. Red.) sind jetzt in mehrere Städte und bis ins Zentrum einiger Regionen vorgedrungen. Sie haben dort schon Panzer und Flugzeuge. Und jetzt gerade, Emmanuel, bekämpfen wir sie in Kiew“, erzählte Selenskyj mit hektischer Stimme. Macron fragte: „Sind sie mit Spezialeinheiten und Helikoptern gekommen.“ Selenskyj antwortete: „Ja, sie haben Flugzeuge, Hubschrauber, alles!“

Der französische Staatspräsident fragte das ukrainische Staatsoberhaupt: „Und was ist mit Ihnen? Sind Sie in Sicherheit?“ Selenskyj antwortete: „Ich denke.“ Macron fragte: „Sind Sie sich sicher, oder denken Sie es?“ Selenskyj: „Ich denke es, ich bin mir sicher. Ich denke, dass niemand in Kiew in Sicherheit ist. Ich denke das, weil wir von der russischen Armee eingekreist sind.“ Die Ukrainer würden „überall auf unserem Territorium“ kämpfen, schilderte der heute 46-jährige Politiker.

Ich denke, Emmanuel, dass er sehr wichtig ist, dass Sie mit Putin sprechen, und dass es sehr wichtig ist, dass Sie eine Anti-Kriegs-Koalition schaffen.

Wegen Russlands Wladimir Putin: Ukraine erbat Intervention Frankreichs

Macron stellte fest: „Es ist klar: Es ist ein totaler Krieg.“ Selenskyj bestätigte: „Ja, ein totaler Krieg.“ Der ukrainische Präsident flehte in der Folge regelrecht: „Ich denke, Emmanuel, dass er sehr wichtig ist, dass Sie mit Putin sprechen, und dass es sehr wichtig ist, dass Sie eine Anti-Kriegs-Koalition schaffen. Wir sind uns sicher, dass wenn die Anführer der EU und Biden sich zusammenschließen, Sie ihn (Putin, d. Red.) anrufen und sagen: ‚Stopp!‘ Dass er dann aufhören wird. Er wird Ihnen zuhören.“ Selenskyj bat eindringlich: „Reden Sie mit ihm!“

Macron entgegnete: „Aber er wird fragen, wie weit sie bereit sein werden, zu gehen. Sind Sie bereit, an einen Tisch zu sitzen und Verhandlungen aufzunehmen?“, fragte der heute 46-jährige Franzose. Selenskyj meinte: „Natürlich. Wir müssen. Natürlich. Wir müssen.“ Macron ließ seinen Gesprächspartner dann noch wissen, er müsse sich mit seinen Leuten besprechen, „was Sinn macht, um zu helfen“. Frankreich hat seither unter anderem die sehr wirksamen Marschflugkörper Scalp-EG und die weniger wirksame Radpanzer AMX-10 RC geliefert.

Gemeinsamer Ukraine-Kurs? Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron (li.) und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).
Gemeinsamer Ukraine-Kurs? Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron (li.) und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). © IMAGO / Political-Moments

Vertrauter von Wladimir Putin: Dmitri Medwedew wettert gegen Frankreich

Ehe Macron Ende Februar diesen Jahres mit seinem Bodentruppen-Vorstoß für helle Aufregung sorgte. Bei einer Ukraine-Hilfskonferenz von über 20 Staats- und Regierungschefs in Paris habe es zwar keine Einigkeit zum Einsatz von Bodentruppen gegeben, erklärte Macron am 26. Februar: „Aber in der Dynamik darf nichts ausgeschlossen werden. Wir werden alles tun, was nötig ist, damit Russland diesen Krieg nicht gewinnen kann.“

Viele Menschen die heute „nie, nie“, sagten, seien dieselben, die vor zwei Jahren sagten, „nie, nie Panzer, nie, nie Flugzeuge, nie, nie Raketen mit längerer Reichweite“, meinte er: „Also ist alles möglich, wenn es hilfreich ist, um unser Ziel zu erreichen.“ Während die ukrainischen Streitkräfte unter ihrem neuen Oberbefehlshaber Olexander Syrskyj derzeit schwere militärische Niederlagen hinnehmen müssen, hat Moskau jetzt Paris gedroht. Putins Vertraute Dmitri Medwedew erklärte bei Telegram zur Bodentruppen-Debatte: „Bei so vielen Särgen, die aus einem fremden, fernen Land nach Frankreich geliefert werden, ist es unmöglich, den Massentod von professionellem Militärpersonal zu verbergen.“ (pm)

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