Russland scheint für Luftangriffe amerikanische Satellitenbilder zu nutzen. Eine anonyme ukrainische Quelle zeigt auf, wie problematisch Satellitenbilder sein können.
Kiew – Eine ukrainische Militärquelle teilte der US-amerikanischen Zeitschrift The Atlantic mit, dass die Russen Satellitenbilder amerikanischer Firmen benutzen, um ihre Marschflugkörper im Ukraine-Krieg ans Ziel zu bringen. Die Indizien seien eindeutig, so die anonyme Quelle. Nachdem ein Satellit ein Bild eines Gebiets geschossen hat, folgt darauf nach einigen Tagen oder Wochen ein Raketenangriff der Russen.
Kurz darauf wird ein weiteres Bild geschossen, um den angerichteten Schaden bewerten zu können. „Die Zahl der Zufälle, bei denen die Luftangriffe auf Satellitenbilder folgen, ist zu hoch, dass es zufällig wäre.“
Luftangriff folgte auf Satellitenbilder – Wie Putin amerikanische Satelliten ausnutzt
Ein Beispiel macht es deutlich: Am 2. April 2022 hatten amerikanische Firmen mindestens 9 Mal ein Satellitenbild des ländlich gelegenen Flugplatzes bei Myrhorod angefordert. Nachdem der Flugplatz von Raketen getroffen wurde, forderte jemand wieder Satellitenbilder an. Und laut The Atlantic gäbe es Hunderte solcher Fälle, bei denen vor und nach einem Angriff von amerikanischen Firmen Satellitenbilder für das betroffene Gebiet angefordert wurden.
Die anonyme Militärquelle zeigte sich entsetzt: „Bis vor etwa sechs Monaten konnten wir uns nicht vorstellen, dass private Unternehmen Satellitenbilder von sensiblen Gebieten verkaufen würden.“ Stellvertretende Verteidigungsministerin der Ukraine, Kateryna Chernohorenko, äußerte sich in einem Statement besorgt. Dem Verteidigungsministerium sei durchaus bewusst, dass Russland wohl auch Satellitenbilder von Drittparteien kaufe, die auch für Militäroperationen gegen die Ukraine benutzt werden könnten.
Satellitenbilder als zweischneidiges Schwert im Ukraine-Krieg – Putins Panzerlager leeren sich
Doch auch für Russland sind Satellitenbilder ein Problem. Die russischen Waffenlager bluten langsam aus – und Satellitenbilder können es belegen. Laut der britischen Nachrichtenseite Telegraph, zeigen Satellitenbilder, wie sich die russischen Freiluft-Panzerlager langsam leeren. Im sibirischen Burjatien zeigen die Bilder, wie bis zu 40 Prozent des sowjetischen Panzerbestandes aufgebraucht sind. An anderen Standorten, die von Satelliten eingesehen werden können, sieht es ähnlich aus.
Somit sind die Satellitenbilder ein zweischneidiges Schwert für Wladimir Putin. Sie scheinen ihm zwar benötigte Information für militärische Luftschläge zu geben, können aber auch seine schrumpfenden Reserven aufdecken. Ob es schärfere Kontrollen geben wird, an wen die Satellitenbilder verkauft werden ist fraglich. Andrey Liscovich, der eine amerikanische Non-Profit-Organisation leitet, teilte The Atlantic mit, dass „westliche Regierungen die Verbreitung von Satellitenbildern über der Ukraine einschränken und sicherstellen sollten.“ (SiSchr)
Malvagio fanatico dei social media. Pensatore hardcore. Pop cultureaholic. Organizzatore. Esperto di alcolici. Appassionato di cibo. Sostenitore di Twitter per tutta la vita