Twitter-Chef Dorsey: Trump-Sperre mit Gefahrenabwehr begründet

Twitter-Chef Dorsey hat seine Entscheidung, Trumps Nutzerkonto zu sperren, verteidigt. Zugleich übte er Selbstkritik und sprach von der Gefahr, wenn ein Unternehmen unkontrollierte Macht habe.

Von Marcus Schuler, ARD-Studio Los Angeles

Twitter-Chef Jack Dorsey sagte, er sei nicht stolz auf seine Entscheidung, den US-Präsidenten von der Plattform zu entfernen. Twitter sei ein Angebot, wo die Nutzer miteinander diskutieren könnten. Im Grunde aber, so sein Eingeständnis, habe man versagt. 

Dennoch sei es richtig gewesen, Trump am vergangenen Freitag zu sperren. Es habe sich um Gefahrenabwehr gehandelt. Nach der gewaltsamen Erstürmung des Kapitols habe es sich um eine außergewöhnliche Situation und einen unhaltbaren Zustand gehandelt.

Sperre läuft freiem Internet zuwider

Dorsey erklärte, das, was man online sage, können realen Schaden anrichten. Selbstkritisch bemerkte er, es sei gefährlich, wenn ein Unternehmen über enorme unkontrollierte Macht verfüge. Langfristig sei das zerstörerisch, weil es dem Gedanken eines offenen Internets zuwiderlaufe.

Ihm sei klar, dass die Entscheidungen der vergangenen Woche, enorme Auswirkungen hätten. Tech-Unternehmen wie Facebook, YouTube und Twitch haben die Social-Media-Konten von Trump zeitweise oder komplett gesperrt.

Google und Apple warfen die App des Trump-freundlichen Netzwerks Parler aus ihren App-Stores. Amazon schaltete das Web-Angebot von Parler ab.

Machtkonzentration bei Tech-Unternehmen

Kritiker sehen in dem Vorgehen der Tech-Unternehmen eine große Konzentration von Macht, weil sie in der Lage sind, die Stimmen selbst der mächtigsten Politiker der Welt deutlich zu dämpfen. In diesem Punkt sind sich Dorsey und Facebook-Chef Mark Zuckerberg einig: Beide setzten sich in der Vergangenheit immer wieder dafür ein, ein möglichst breites Spektrum an Meinungen auf ihren Plattformen zuzulassen.

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Personen des öffentlichen Interesses konnte lange Zeit auf Ausnahmen hoffen, selbst wenn sie Hassbotschaften verbreiteten. Die Ausnahmen begründeten die Plattformen mit dem Nachrichtenwert und einer gesellschaftlichen Debatte solcher Aussagen.

Mit “Krawall” gutes Geld verdient

Unternehmen wie Facebook, YouTube und Twitter müssen sich die Kritik gefallen lassen, dass ihre Geschäftsmodelle häufig auf “Krawall” ausgelegt sind. Ausgewogene Diskussionen erzeugen längst nicht so viele Klicks und eine Weiterverbreitung in den Echokammern dieser Netzwerke an, wie radikale Ideen, Hassbotschaften oder Falschnachrichten.

Damit haben besonders Angebote wie Facebook in den vergangenen Jahren extrem gut verdient. Eine Pandemie und ein sich immer stärker radikalisierender US-Präsident haben diese Nachteile nun offengelegt.

Es ist damit zu rechnen, dass sich die neue US-Regierung von Joe Biden mit einer Neufassung des US-Telekommunikationsgesetzes befassen wird, das aus einer Zeit stammt, als Online-Dienste noch längst nicht so populär waren wie heute. Gleichzeitig laufen bereits gegen Konzerne wie Facebook und Google Wettbewerbsverfahren, die langfristig zu einer Zerschlagung dieser Konzerne führen könnten.



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