Die „Atesh“-Partisanen aus der Ukraine wollen Dokumente gestohlen haben. Russlands Flotte ist im Schwarzen Meer bereits auf dem Rückzug.
Kiew – Die ukrainische Partisanengruppe „Atesh“ (Dt.: Feuer) will Geheimtechnologie der russischen Schwarzmeerflotte erbeutet haben. Ein Sprecher der Gruppe sagte der ukrainischen Zeitung Kyiv Post, es sei gelungen, die „technische Dokumentation“ eines verbesserten Zielsuchgeräts für russische Marineschiffe aus dem Inneren des Rüstungskonzerns NPK Pusk zu entwenden.
Die Gruppe veröffentlichte Auszüge der Dokumente in sozialen Medien. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. „Atesh“ entwickelte sich nach der Annexion der Krim durch Russlands Präsident Wladimir Putin aus der krimtatarischen Bürgerrechtsbewegung.
Verteidigungsministerium der Ukraine soll Geheimdokumente aus Russland von „Atesh“-Partisanen erhalten.
Der Partisanensprecher erzählte dem Portal, die Dokumente seien von einem Mitarbeiter des Rüstungskonzerns entwendet worden. Man habe die Daten an das ukrainische Verteidigungsministerium weitergereicht, damit dort „Stärken und Schwächen“ des neuen Waffensystems analysiert werden könnten.
Die Zielerfassung sei darauf ausgelegt, Angreifer möglichst früh zu entdecken und gegebenenfalls abwehren zu können. Sollte das ukrainische Militär die Dokumente also bekommen haben, und Schlüsse daraus ziehen können, so könnte das Russlands Schwarzmeerflotte weiteren Schaden zufügen.
Einzig erfolgreiche Front für die Ukraine: Russlands Flotte zieht sich im Schwarzen Meer zurück
Das Schwarze Meer um die Krim-Halbinsel war zuletzt eine der wenigen Fronten im Ukraine-Krieg, an der die Ukraine noch Erfolge vermelden konnte. So zog das russische Marinekommando Ende 2023 bereits teilweise aus der besetzten Stadt Sewastopol auf Krim ab.
Im März berichtete das ukrainische Militär, weitgehend übereinstimmend Äußerungen der britischen Nachrichtendienste, dass etwa ein Drittel der russischen Schwarzmeerflotte zerstört sei. Der Hafen der südrussischen Stadt Noworossijsk soll inzwischen mit Lastkähnen notdürftig vor Angriffen ukrainischer Seedrohnen geschützt werden.
Russland bekommt Partisanengruppe nicht zu fassen
Als politischer Chef der „Atesh“-Gruppe gilt laut dem britischen Guardian Mustafa Dschemiljew. Der Politiker und Rada-Abgeordnete ist seit Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion einer der Führer der krimtatarischen Nationalbewegung. Aktuell sitzt er für die Partei des Ex-Präsidenten Petro Poroschenko im Parlament.
Mit der Annexion der Krim wandte er sich offensiv gegen Putin, und weichte sein Bekenntnis zur Gewaltfreiheit im Kampf für die Anerkennung seiner Nation zeitweise ab. Der britischen Zeitung sagte er 2023, die Mitglieder von „Atesh“ seien „im Untergrund“ und Russland habe große Probleme, sie zu fassen. (kb)
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