Proud Boys: Kanada stuft rechtsextreme Trump-Fans als „terroristische Gruppierung“ ein

  • vonTim Vincent Dicke

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Bei den Proud Boys herrscht Chaos. Donald Trump gilt plötzlich als „extrem schwach“, der Anführer stellt sich als Informant heraus. Nun droht den Extremisten neuer Ärger.

  • Lange Zeit waren sie glühende Anhänger von Donald Trump – seit seinem Ausscheiden aus dem Präsidentenamt hat sich bei den Proud Boys jedoch vieles geändert.
  • Der rechtsextremen Gruppe droht ein Rechtsstreit mit dem Ex-Anwalt.
  • Kanada hat die Gruppierung jetzt als „terroristische Gruppierung“ eingestuft.

Update vom 04.04.2021, 11.15 Uhr: Kanada hat die rechtsradikale Organisation Proud Boys („Stolze Jungs“) und zwölf weitere Gruppen als „terroristische Gruppierungen“ eingestuft. Kanadas Minister für öffentliche Sicherheit, Bill Blair, sagte am gestrigen Mittwoch (03.02.2021) , die Proud Boys seien eine „ernsthafte und wachsende Bedrohung für die kanadische Gesellschaft“. Mitglieder der Gruppe hatten sich an dem gewaltsamen Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar beteiligt, um die Bestätigung der Wahl von US-Präsident Joe Biden zu stören.

Es gebe „Beweise“ dafür, dass die Proud Boys an „Gewalteskalationen“ beteiligt gewesen seien, sagte Blair. Die kanadischen Behörden hätten die Bewegung bereits seit 2018 im Blick.

Proud Boys sind nicht mehr stolz auf Donald Trump – und könnten den Namen verlieren

Erstmeldung vom 03.02.2021: Washington D.C. – Seit der Erstürmung des Kapitols kommen die Proud Boys nicht zur Ruhe. Mitglieder der rechtsextremen Gruppe wurden nach den Ausschreitungen angeklagt, der Anführer Enrique Tarrio als Informant der Polizei enttarnt – und Donald Trump, ehemals Liebling der „Stolzen Jungs“, ist nicht mehr US-Präsident. Nun könnte neuer Ärger auf sie zukommen.

Den Proud Boys droht ein Markenrechtsstreit mit ihrem ehemaligen Anwalt, die Gruppierung könnte sogar das Recht verlieren, den bisherigen Namen zu verwenden. Das berichtet die US-Nachrichtenseite „The Daily Beast“. Demnach schrieb der Anwalt Jason Lee Van Dyke, der die Marke „Proud Boys“ hält, einen Brief an Enrique Tarrio, in dem er ankündigte, dass dieser den Namen nicht mehr verwenden dürfe.

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Ex-Anwalt der Proud Boys alles andere als ein Gegner von Rechtsextremen

Van Dyke argumentierte den Schritt mit Ähnlichkeiten zwischen den Proud Boys und neonazistischen Gruppen sowie dem Verbrennen der „Black Lives Matter“-Flagge vor einer Kirche in Washington. „Ihre Lizenz zur Nutzung der Marke ‚Proud Boys‘ wird für jegliche Zwecke mit sofortiger Wirkung beendet“, heißt es offenbar im Brief.

Laut „The Daily Beast“ passt der Anwalt eigentlich nicht ins Profil eines typischen Gegners der Proud Boys. Er habe selbst zahlreiche Einträge in der Polizeiakte und sei in der Vergangenheit immer wieder mit der Justiz in Konflikt gekommen. Wie die Nachrichtenseite weiter berichtet, wurde er zeitweise suspendiert, da er bei einem Rechtsstreit der gegnerischen Partei mit dem Tod drohte. Zudem soll er rechte Kameraden eingesetzt haben, um Kontrahenten aus dem Gerichtssaal zu überwachen.

Donald Trump ist nicht mehr US-Präsident – Die Stimmung bei den Proud Boys ist schlecht

Der neueste Schritt des Anwalts sei in jeglicher Hinsicht ungewöhnlich, heißt es. Van Dyke äußerte sich in der jüngsten Vergangenheit extremistisch und menschenverachtend. So soll er im Jahr 2019 geplant haben, sich der rechten Terror-Gruppe „The Base“ anzuschließen und in einem Bewerbungsgespräch gesagt haben: „Es gibt viele Leute bei den Proud Boys, die nicht glauben, dass Juden einen Platz in diesem Land haben und sie wollen dem ein Ende setzen.“

Bei den Rechtsextremen wird die Stimmung offenbar immer schlechter. Nach Informationen der „New York Times“ gehen viele Mitglieder mittlerweile auf Distanz zu Donald Trump. Dessen Bereitschaft, das Weiße Haus zu verlassen, werde als Verrat gewertet, berichtete die Zeitung. Auch Äußerungen des republikanischen Politikers nach dem Sturm auf das Kapitol am 6. Januar hätten bei den Proud Boys für Unmut gesorgt. Trump hatte die Erstürmung nach einigem Zögern verurteilt. Die „Times“ wertete bei ihren Recherchen insbesondere Nachrichten im Messenger-Dienst Telegram aus.

Die Rechtsextremen fühlen sich von Donald Trump verraten.

© Alex Brandon/dpa

Proud Boys bezeichnen Donald Trump als „extrem schwach“

Der Bruch mit dem Ex-Präsidenten komme überraschend, schrieb das Blatt. Über Jahre hinweg waren die Proud Boys loyale Trump-Anhänger gewesen, auch über die verlorene Wahl im November hinaus. In einem Kanal bei Telegram habe die Gruppe etwa am 8. November aufgerufen, an Protesten teilzunehmen.

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Nun gebe es bei Telegram und anderen Plattformen wie Gab jedoch Forderungen, Kundgebungen für Trump fernzubleiben. Vor der Vereidigung des neuen Präsidenten Joe Biden hätten einige Proud Boys Trump aufgefordert, sein Amt mit Gewalt zu verteidigen, so die „Times“. Jetzt werde Donald Trump bei Telegram als „extrem schwach“ bezeichnet.

Im Wahlkampf hatte Donald Trump mit Aussagen über die Proud Boys Begeisterung im rechten Spektrum ausgelöst. In einer TV-Debatte mit Joe Biden weigerte er sich, rechtsradikale Gruppen klar zu verurteilen. Damals sagte er: „Proud Boys – haltet euch zurück und haltet euch bereit.“ (Tim Vincent Dicke mit dpa)

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